Teilnehmerberichte
ADAC Motorradtour Südtirol und Fahrlehrerfortbildung des
Instituts für angewandte Verkehrspädagogik (avp) vom 27.08. – 03.09.2005
in St. Pauls (I)
Zusammengefasst von Bernd Stürmer
Die avp - Fahrlehrerfortbildung sowie die ADAC Südtiroltour 2005 fand
erneut im „Hotel Weinberg“ in St. Pauls statt. Michael Bartz hatte
gerufen, und insgesamt 45 Personen sind dem Ruf gefolgt. Eine Woche lang
wollte man die Umgebung um Bozen in 6 Gruppen unsicher machen.
1. Dr. Hartmut Kerwien (BMW K1200S) mit den nikotinsüchtigen Heizern (nach 10 km Schnellfahren brauchen sie 20 cm Nikotin)
2. Michael Bartz (Aprilia Pegaso Strada) mit den Espresso-/Mineralwassertrinkern (jede Pause ist überflüssig)
3. Toni Ungerland (BMW K1200S) mit den Tourensportlern. Die hatten so
viel Spaß, dass manchmal Reiseutensilien auf Pässen vergessen wurden.
4. Bernd Stürmer (BMW R1150GS) mit den genießenden Fahrern/-innen (wir
setzen uns hin, wenn wir Pausen machen, Verfahren gibt’s nicht dank
Navi)
5. Jörg Mertzky (BMW R850R) mit den ruhigen Genießern (sollen die
Anderen doch machen, was sie wollen; Hauptsache, sie lassen uns in Ruhe)
1. Tag:
Nach einem ausgezeichneten Frühstück geht’s dann in den 6 o.g. Gruppen
los – die Mopeds auf dem Hotelparkplatz brummen wie ein
Hornissenschwarm. Morgens bei der Besprechung unter den Tourguides haben
wir uns abgestimmt, dass alle in die gleiche Richtung fahren wollen.
Schwerpunkt am ersten Tag ist das Kennenlernen in der Gruppe, sowie die
Verständigung untereinander. Selbstverständlich werden die allgemeinen
Dinge aus dem Fahrsicherheitstrainingsprogramm wiederholt und bei Bedarf
neu erklärt, auch die physikalischen Zusammenhänge sind immer wieder
von großem Interesse. In meiner Gruppe habe ich viele alte Bekannte, die
schon lange mit mir fahren. So können wir nach einer kurzen
Wiederholung zügig starten.
Die Tour führt uns von St. Pauls über Bozen, Oberbozen und wunderschöne
kleine Straßen und Wege nach Barbian und Klausen, von dort Richtung
Grödnertal und über Seis und Kastelruth zum Rosengarten. Nach der
Mittagspause in der Nähe von Gummer fahren wir über Steinegg ins
Eggental, über Deutschnofen und Auer zurück zum Hotel. Aufgrund der
enormen Hitze ist anschließend "Pflichtabkühlung" im hauseigenen Pool.
Noch vor dem Abendessen referiere ich im Fortbildungsprogramm für die
Fahrlehrer und alle anderen Interessierten über die Entwicklung der
Motorradtechnik von ca. 1962 bis heute. Die Teilnahme an den
theoretischen Anteilen ist für die Fahrlehrer "Pflichtprogramm", wenn
sie ein Teilnahmezertifikat wünschen.
Das 3-gängige Abendessen ist von gewohnt guter Qualität, das Personal im
Hotel gibt sich alle erdenkliche Mühe, um uns zu verwöhnen. Der Abend
klingt dann auf der Terrasse bei Mineralwasser und anderen Getränken
aus.
2. Tag:
Der Passo Manghen steht heute auf dem Programm, von dort soll es weiter
zum Kaiserjägerweg gehen. Nach dem ausgiebigen Frühstück fahren wir über
Laimburg und Auer Richtung Cavalese, von dort zum Passo Manghen. Eine
wunderschön gelegene Straße, die für Fahrzeuge oberhalb 2,5 to zul.
Gesamtmasse gesperrt ist. Im unteren Bereich führt die schmale Straße
durch Lärchenwälder, die mit steigender Höhe immer lichter wurden. Am
Rifugio machen dann alle Gruppen Pause. Hier habe ich zum ersten Mal in
eigener Sache mein Werkzeug benötigt, jemand hat mir aus Versehen den
Spiegel verdreht, ich brauche einen Inbusschlüssel zum Befestigen der
Halterung.
In der Nähe von Levico Terme machen wir dann unsere Mittagspause,
unmittelbar an der Auffahrt zum Kaiserjägerweg. Leider müssen wir
feststellen, dass die Straße wegen eines Murenabgangs gesperrt ist. Als
Ersatz haben wir dann eine Strecke – dem Navi sei dank - gefunden, die
uns alles abverlangt. Über Pérgine und San Francesco geht es weiter und
wir finden 16 Kehren in einer Ortsdurchfahrt mit Fahren am Lenkanschlag,
das ist für den zweiten Tag ein echter Hammer. Über den Passo Redebus
fahren wir dann weiter Richtung Auer und über Laimburg und Kaltern nach
Hause zum Hotel.
Wegen der großen Hitze springen fast alle nach der Rückkehr in den Pool.
Im Fortbildungsprogramm vor dem Abendessen referiere ich über die
Minderung von Schadstoffen bei PKW- und Motorradmotoren.
Nach dem erstklassigen Abendessen klingt der Abend wiederum auf der Terrasse bei Mineralwasser und anderen Getränken aus.
3. Tag:
Der nordwestliche Teil von Südtirol steht auf dem Programm. Nach dem
reichhaltigen Frühstück fahren wir über Stadtring Bozen und Oberbozen
zum Sarnthal und Penserjoch. Nach kurzem Sightseeing oben auf der
Passhöhe geht es weiter nach Sterzing. Selbstverständlich kann sich
daran nur der Jaufenpass anschließen. In der kurzen Folge zwei derart
unterschiedliche Pässe unter die Räder zu nehmen, das hat schon was.
Abfahrt nach St. Leonhard am Passeier, beim Brückenwirt gehen alle
Mo-toren aus – Mittagspause. Nach einem sehr reichhaltigen Essen (Pasta,
Pizza, Kaiserschmarrn etc.) geht es von dort weiter Richtung Meran.
Wegen der astronomischen Hitze im Passeiertal fahren wir dann aber über
den Tschögglberg zurück; in Hafling haben wir noch eine kurze
"Trinkpause" gemacht. Zufällig finden wir auch Eisbecher und leckere
Torten. Von dort fahren wir weiter über Terlan zurück zum Hotel, die
Hitze ist nahezu unerträglich.
Nach dem langen Abkühlen im Pool hält Hartmut vor dem Abendessen seinen
Vortrag über "Einstellung und Verhalten der Motorradfahrer" sowie über
"Fahrertypen und Fahrerform".
Nach dem Abendessen im Hotel verbringen wir den Abend in einem kleinen
Weinlokal, in unserem Hotel ist Ruhetag. Wir gönnen dem engagierten
Personal seine Pause.
4. Tag:
Heute haben wir den Gardasee im Visier. Wegen der zu erwartenden großen
Hitze fahre ich mit meiner Gruppe nach dem Frühstück über die Autostrada
bis Trento, von dort geht es "frei" auf den Monte Bondone. Oben machen
wir eine kleine Kaffeepause. Weiter geht es nach Ranzo; einfach genial,
was die Italiener da aus dem Fels herausgehauen haben. Leider ist die
Verbindungsstraße nach Molveno noch gesperrt, wir fahren also zurück ins
Tal und von dort über Fiave und Tenno nach Riva del Garda. Im Internet
habe ich ein schönes Restaurant gefunden, dort wollen wir essen: Es ist
geschlossen, Öffnungszeit ist von 17 - 24 Uhr. Also fahren wir weiter
und machen unsere Pause unmittelbar am Yachthafen von Riva.
Wir finden Platz auf der Terrasse einer Pizzeria, um dort zu essen.
Später erfahren wir, dass zwei weitere Gruppen ca. 250 m Luftlinie
entfernt zeitgleich essen. Die Hitze in der Mittagszeit ist sehr heftig,
wir beschließen, nicht mehr auf den Monte Baldo zu fahren. Stattdessen
fahren wir nach Norden Richtung Trento zurück, finden dabei eine
traumhaft zu fahrende Straße, die in vielen Passagen nicht einmal 2 m
breit ist. Nach einem Fotostopp in nahezu 2000 m Höhe entschließen wir
uns, so schnell wie möglich über die Autostrada zum Pool zu kommen.
Gesagt, getan. Die ca. 120 km Fahrstrecke werden mit der in Italien
zulässigen Höchstgeschwindigkeit gefahren, so werden wir durch den lauen
Fahrtwind etwas gekühlt.
Beim Verlassen der Autobahn dann ein Schreck für alle: Eine Teilnehmerin
wird vom Schlagbaum fast am Kopf getroffen. Sie kann sich schnell genug
ducken und so wird "nur" ihr Topcase vom Motorrad gerissen.
Wie jeden Nachmittag nach der Rückkehr nutzen fast alle den Pool
ausgiebig. Es ist sehr erfrischend. Michael hält vor dem Abendessen sein
Referat über Alleinunfälle. Bei einem Grillteller, auf der Terrasse
frisch zubereitet, beginnt ein schöner Abend; das Flüssigkeitsdefizit
ergänzt jeder auf seine individuelle Art und Weise.
5. Tag:
Der letzte Tag für die Fahrlehrer ist angebrochen, wir machen nur noch
eine kleine Runde. Vom Hotel über den Mendelpass soll es nach Cles
gehen, doch leider reißt meine Gruppe ab. Schnell gelingt es mir, alle
wieder einzufangen. Es ist schön zu erleben, dass abgesprochene Regeln
funktionieren. Nach kurzer Pause fahren wir durch eine traumhaft schöne
Ferienhausanlage. Die an meinem Rechner vorgeplante Tour ist der
absolute Hammer. Von dort fahren wir ins Ultental und machen in St.
Walburg Mittagspause. Auf der Landkarte entdecke ich einen kleinen
Stausee, es gibt einen Weg zum "Arzkarsee". Schnell sind wir uns einig,
den müssen wir noch sehen.
Das Navi ist schnell programmiert, wir fahren los. Die Straße dorthin
hat Steigungen mit z.T. über 20%; die Kehren verlangen uns alles ab. Ich
habe etwas Mitleid mit den Dickschiffkapitänen (GoldWing, K1100RS,
K1200GT etc.), die Boxer Fahrer sind mit ihren handlichen Mopeds klar im
Vorteil. Ca. 2 km vor der Staumauer geht der unbefes-tigte Weg in eine
Geröllbahn ohne jede Hangsicherung über, wir brechen an der Stelle wegen
der nicht absehbaren Gefahren ab.
Das Ultental ist eine riesige Sackgasse, es geht zurück Richtung Meran.
Kurz vor Meran finden wir im Etschtal eine wunderschöne Straße, die uns
durch Weinberge und Obstplantagen zurück zum Hotel führt. Das letzte Mal
in den Pool, dann werden die Mopeds verladen, das Gepäck eingepackt;
die Fahrlehrer machen sich reisefertig.
Nach dem Abendessen mit Übergabe der Teilnehmerurkunden wird natürlich
auch "mit Augenzwinkern" Kritik geübt: Es war zu warm und der Lehrgang
war wieder so schwer, dass er praktisch nicht bestanden werden konnte.
Viele Stimmen sprechen sich verschmitzt grinsend dafür aus, in 2006
einen erneuten Anlauf zu probieren, um dann eventuell mit Erfolg
abschließen zu können.
Die Fahrlehrerfortbildung 2006 wird in den Dolomiten im Hotel Boè
stattfinden, alle freuen sich auf ein Wiedersehen auf dem Campolongo.
ADAC – Alpentour 2005 - vom 21. – 28.08.2005
zusammengefasst von Bernd Stürmer
Die diesjährige ADAC Alpentour lockt insgesamt 8
Motorradfahrer/innen nach Pfunds ins Hotel Kajetansbrücke. Am ersten
Nachmittag sitzen wir in der obligatorische Kennenlernrunde zusammen,
haben wir doch Teilnehmer dabei, die noch nie so weit südlich mit dem
Motorrad gefahren sind. Michael ist verhindert und hat die Aufgabe an
Jörg und mich übertragen.
- Bernd Stürmer, BMW R 1150GS, fährt mit den "Flotten"
- Jörg Mertzky, BMW R 850 R, hat die "Genießer" an seinem Hinterrad
Die Erwartungen der Teilnehmer: Viel fahren, schönes Wetter,
gutes Essen, keine Unfälle, praxisnahe Tipps. Dem schließen wir uns als
Tourguides an, ich biete an, für Notfälle auf meine mobile Werkstatt
zurückgreifen zu können. (Als erster braucht Jörg die Hilfe, an seiner
Brille löst sich abends ein kleines Schräubchen. Mit dem
Taschenmesserset inkl. Lupe und Taschenlampe ist das Malheur in wenigen
Minuten behoben.)
Keiner ahnt, dass durch unvorhersehbare Ereignisse noch viel mehr improvisiert werden muss...
1. Tag:
Nach dem gemeinsamen, reichhaltigen Frühstück geht es zu Brems- und
Fahrübungen auf eine landwirtschaftliche Ringstraße, die allenfalls
Ortskundigen bekannt sein dürfte. Bei nebligem Wetter, immer wieder mit
Sprühregen, wird dort trainiert. Bremsen, Blickführung, an allem wird
gefeilt. Die Teilnehmer mit Integral - ABS an ihren BMW üben das Bremsen
im Fail-Safe Modus, es geht allen leicht von der Hand und gibt viel
Sicherheit und Vertrauen in die Technik.
Anschließend fahren wir Richtung Nauders über das Zollamt Martina, eine
schöne Straße mit insgesamt 11 Kehren. Dort schärfen wir die Sinne für
das hochalpine Fahren, die Gruppe trainiert immer wieder das Bergauf-
und Bergabfahren der Kehren. Interessant und gleichfalls lehrreich sind
die Fahrlinien der Einheimischen, lustig, aber auch beängstigend die der
Touristen. Nach vielen Übungen ist nun Zeit für den Pausen-Cappuccino
in Prämajur.
Zur nächsten Übung geht es auf den Parkplatz der Seilbahn nebenan:
Langsamfahren am Lenkanschlag, natürlich immer wieder die Blickführung.
Jörg und ich versuchen, unsere Mitstreiter auf die Anforderungen der
Woche vorzubereiten.
Von dort fahren wir zu unserem lang bekannten Berggasthof, Mittagspause
bei Matsch. Angenehme Überraschung: Alles ist modernisiert, man sitzt
gut im Restaurant, das Essen ist in der bekannten Qualität.
Nach dem Essen geht es weiter. Zunächst fahren wir wieder ins Vinschgau
hinab, in Spondinig wählen wir den Höhenweg oberhalb des Vinschgaues.
Diese äußerst interessante Straße, die als Radweg für Radwanderer
ausgewiesen ist, fahren wir bis zu einem Aussichtspunkt. Normalerweise
kann man von hier bei gutem Wetter das Stilfser Joch sehen, leider ist
heute aber alles „grau in grau“.
Piet beklagt das Fahrverhalten seiner GS, als Übeltäter wird ein dicker
Nagel im Hinterreifen entdeckt. Macht nix, BMW Fahrer haben ja
Flickzeug!! Nachdem 2 Ingenieure und ein Medizinmann es nicht schaffen,
den Reifen dicht zu bekommen, fahre ich – Navigationssys-tem sei Dank –
die nächste Tankstelle an und kaufe Reifenpilot. Damit wird der Reifen
befüllt und hält dann auch noch den Rest der Tour.
Auf dem Weg zum Hotel beginnt es stark zu regnen und der Regen begleitet uns bis nach Pfunds.
Nach dem Abendessen wird der folgende Tag bei einem Glas Bier oder Wein besprochen.
2. Tag:
Auf dem Weg zum Frühstück erfahren wir, dass in der Ortsmitte Pfunds
nachts eine Mure abgegangen ist. Die Reschenstrasse ist zwischen Nauders
und Landeck voll gesperrt. Wir werden Zeuge, wie aus dem ganzen Tal
schwere Baumaschinen zur Ortsmitte gebracht werden, um dort mit den
Aufräumarbeiten zu beginnen. Es gibt keine Verbindung zur Umwelt, die
Mure hat die Telefonkabel zerrissen; Telefon und Internet funktionieren
nicht. Wir sehen einen sehr besorgten Seniorchef im Hotel, er geht
stündlich zum Inn, der Wasserstand hat fast die Liegewiese am Pool
erreicht. Der Fluss ist mittlerweile erdbraun und führt viel Treibholz
mit.
Ursprünglich waren für heute die Schweizer Pässe auf dem Programm, da
aber auch im Engadin die Strasse zwischen Scuols und Zernez wegen einer
weggerissenen Brücke voll gesperrt wurde, bleibt uns als einziger Ausweg
nur die Fahrt über Martina (CH) nach Nauders, um von dort ins Vinschgau
zu gelangen. Um diese Strecken abwechslungsreicher zu gestalten,
befahren wir Alternativen parallel zur Reschenstrasse. Von dort geht es
Richtung Mustair(CH) und durch den Nationalpark Ofenpass nach Zernez.
Ursprünglich war die Absicht, über Flüela oder Albula zu fahren, aber
auch diese Pässe sind gesperrt. Deshalb müssen wir durch das fahrerisch
anspruchslose Engadin Richtung Pontresina, von dort an St. Moritz vorbei
und dann zum Maloja. Diesen einzigartigen Pass fahren wir Richtung
Chiavenna hinab, nach ca. 8 km drehen wir um und fahren wieder zur
Passhöhe. Über Bernina fahren wir nach Livigno, kurzes zollfreies
Shopping, und dann geht’s durch den Tunnel und Ofenpass nach Reschen. Am
ehemaligen Grenzübergang steht die österreichische Gendarmerie. Nachdem
wir erklärt haben, dass wir in der Kajetansbrücke Hausgäste sind,
werden wir durchgelassen. Unser Weg geht vor Nauders links ab und über
die Norbertshöhe zurück zum Hotel.
Nach dem Abendessen beraten wir, wie wir den nächsten Tag gestalten werden. Wir beschließen, zum Timmelsjoch zu fahren.
3. Tag:
Nach dem Frühstück fahren wir bei bestem Wetter über Nauders und
Reschen, abseits der Bundesstraße, Richtung Schnalstal. Unsere Gruppe
hat heute Vormittag Verstärkung bekommen, Andreas aus Jörgs Gruppe
möchte mit ins Schnalstal. Auch hier wählen wir zur Abwechslung kleine
parallele Sträßchen, so weit es geht. Vom Schnalstal haben wir uns alle
mehr versprochen, es ist landschaftlich schön, aber fahrerisch nicht
sehr interessant. In die Seitentäler können wir aus Zeitgründen nicht
weit hineinfahren, das Mittagessen ruft.
Zum Essen treffen wir uns alle beim Brückenwirt in St. Leonhard am Passeier und machen Pause in der Mittagssonne.
Nach der bekannt guten Pizza wird das Timmelsjoch auf der italienischen
Seite genommen. Wir treffen uns hinter dem letzten Tunnel auf dem
Parkplatz und sehen, dass ein Paar seinen Hund im Tankrucksack einer
PanEuropean mitgenommen hat. Wir erfahren, dass der Hund unzufrieden
knurrt, wenn nicht zügig gefahren wird.
Das Weiterfahren auf der österreichischen Seite ist uns zu unsicher, da
die Sperrung der Reschenstraße zwischen Landeck und Pfunds immer noch
besteht. Wir wissen nicht, ob wir über die Pillerhöhe in das Inntal
einfahren können / dürfen.
Jörg fährt mit seiner Riege direkt zurück, ich fahre einen Umweg über
Hafling, dabei finden wir erneut eine Herberge mit vielen lukullischen
Höhepunkten. Meine Mitfahrer scheinen sehr zufrieden zu sein, ich
bekomme mit, wie in der Pause eine SMS an Michael gesendet wird:
Tourguide unfähig, er ist nicht in der Lage, die Außentemperatur zu
reduzieren. Herzlich lachend, gehen wir zu den Mopeds und treten den
Rückweg zum Hotel an.
Mit 410 km wird das die längste Tagestour. Nach dem Abendessen im Hotel
(oder besser: Reste essen, was noch übrig ist), stimmen Jörg und ich
alle auf den nächsten Tag ein: Das Stilfser Joch.
4. Tag:
Es gibt in Pfunds immer noch keinen Kontakt zur Außenwelt, außer über
Handys. Wir können morgens nicht erfahren, ob wir das Stilfser Joch
befahren können.
Bei bestem Wetter fahren wir erneut auf der einzig befahrbaren Strasse
über Reschen und Glurns nach Prad. Dort angekommen, sehen wir, dass auch
das Stilfser Joch gesperrt ist und nur früh morgens, in der Mittagszeit
und abends je 1 Stunde geöffnet wird. Auch hier hat eine Mure eine
Brücke unbrauchbar gemacht. Ich schlage meiner Gruppe vor, die
angepriesene Qualität der Erdbeeren im Martelltal nachzuprüfen, Jörg und
Gruppe drehen eine kleine Runde um Prad, um dann gegen 12.30 Uhr das
Joch hochzufahren. Die Erdbeeren sind immer noch gut, und auch für Jörgs
Truppe lohnt sich das Warten: Das Joch ist wie ausgestorben, alle
berichten von einer freien und ungestörten Fahrt.
Die Qualität der Erdbeeren hat nicht nachgelassen, am Ende des
Martelltals machen wir eine ausgiebige Pause. Zurück fahren wir Richtung
Reschenstrasse, überqueren diese und fahren parallel zur Hauptstraße
durch ein riesiges Apfelanbaugebiet sowie den am Montag bereits
erkundeten Höhenweg zurück Richtung Reschen. In Spondinig geht’s wieder
auf die Hauptstraße, um kurz danach die nächste Umfahrung zu nutzen.
Hinter dem Haidersee biegen wir ab, um den Reschensee auf der Westseite
zu nehmen
Abends nach dem Essen halte ich einen Kurzvortrag über Motorradfahrwerke
und deren Einstellmöglichkeiten, was dann unverzüglich an einigen
Motorrädern umgesetzt wird – sehr zur Freude der betroffenen Teilnehmer.
5. Tag:
Freitag morgen: schönstes Wetter. Wieder fahren wir über Martina (CH)
und Nauders über unsere bereits bekannten Schleichwege Richtung
Müstairtal (CH). Von dort geht es über den Umbrailpass zum Stilfser
Joch. Wir machen alle eine kurze Kaffeepause. Auf der Abfahrt Richtung
Bormio sehen wir einen BMW Z4 M, ein Auto, welches im November 2005 der
Öffentlichkeit vorgestellt wird. Einige Leute sind damit beschäftigt,
dass Auto – wahrscheinlich für Prospekte – zu fotografieren. Wir
überlegen, um eine Probefahrt zu bitten ...
Nun ja, dem werden die wohl nicht zustimmen. Weiter geht’s in Richtung
Bormio. Fotostop am Wasserfall. Es wird individuell gefahren, also jeder
ist auf sich allein gestellt und bestimmt sein Tempo selbst.
Wir treffen uns am Ortseingang Bormio, als kurz vor der Weiterfahrt
Carolas Tiger die Krallen zeigt und umkippt. Dabei bricht rechts die
Fahrerfußraste ab. Mit dem Taschenmesser gelingt es mir, die
Beifahrerfußraste ab- und für den Einsatz als Fahrerfußraste umzubauen.
Nach dem Schreck ist anschließend Mittagspause auf dem Weg zum Gavia.
Auf dem Parkplatz der kleinen Pizzeria werden dann die Restarbeiten an
der Verkleidung abgeschlossen.
Wie alle Pässe, so wird auch jetzt individuell gefahren. Gavia rauf,
runter, Ingo wird bei der Abfahrt gefilmt. Es ist immer wieder schön,
auf diesem Teil unterwegs zu sein. Unsere Fahrt wird durch ein Wohnmobil
im oberen Bereich gebremst. Es gibt keine Chance, diese Fahrzeuge zu
überholen.
Unterwegs kommt uns Jörg mit seiner Gruppe entgegen, wir winken uns zu.
Weiter geht es nach Edolo, von dort weiter über den Mortirolo nach Tovo
in die Eisdiele.
Eigentlich möchte ich mit meiner Gruppe über die kleine Landstraße
zurück nach Bormio, leider lässt das der Zeitplan nun nicht mehr zu. In
Bormio wird kurz getankt, von dort individuell die Südseite des Jochs
bis zum Abzweig „Umbrail“. Oben am Schweizer Grenzhäuschen treffen wir
Jörg, Corinna wurde von einem betrunkenen Autofahrer vom Moped
„geschubst“. Fahrerin und Motorrad sind fahrbereit und es geht zurück
zum Hotel.
6. Tag:
Letzter Tag. Wir wollen es langsam angehen lassen. Morgens erkunden wir
noch einen Weg, auf dem man Pfunds nach Norden verlassen kann; die
Hauptstraße ist noch immer gesperrt.
Gemeinsam gehen wir auf Tour Richtung Reschen. Der ursprüngliche Plan,
in das Langtauferstal zu fahren, lassen wir angesichts der Verkehrslage
ab italienischer Grenze fallen und halten uns im wesentlichen an der
Westseite des Reschensees auf. Unsere Kaffeepause machen wir in der
Hütte in Schöneben, wir besichtigen die traumhaft schöne Kapelle in
Rojen und fahren dann noch zur Besichtigung des InfoZentrums am
Reschensee. Zur Mittagspause geht es zurück Richtung Rojen, aber auf
halber Strecke biegen wir ab zur Reschneralm.
Alle freuen sich auf den Kaiserschmarren, der dort hervorragend
schmeckt. Bei bestem Wetter überlegen wir alle, welche SMS wir heute an
Michael senden wollen. Man kommt überein, ihm mitzuteilen, dass die
Reschneralm neue Pächter habe, jetzt McAlm heiße und wir uns grade jeder
über einen „AlpenMac“ stürzen würden. Er reagiert, ruft an und ist
entsetzt über die schlechte Nachricht, am Gelächter im Hintergrund
erkennt er aber, dass wir uns einen Spaß gemacht haben.
Nach der Mittagspause geht es zurück zum Hotel, die Mopeds werden verladen bzw. für die Weiter-/Rückreise vorbereitet.
Sabines Sohn stiftet aus einem Überraschungsei die Hälfte eines
Spielzeugcontainers. Dieser wird als Blinkerersatz an einem Motorrad
zweckentfremdet.
Abends im Hotel nach dem Abendessen werden die Urkunden verteilt. Am
nächsten Tag ist für einen großen Teil Rückreise, vier fahren weiter
nach St. Pauls, zur Fahrlehrerfortbildung.
Fazit: Es hat keine schweren Unfälle gegeben, niemand ist verletzt
worden. Es hat allen viel Spaß gemacht, wie man wenige Tage später auf
Michaels Homepage lesen kann.
ADAC – Alpentour 2004 avp Fahrlehrerfortbildung 2004 vom 22. – 29.08.2004
Meine Erfahrungen und Erlebnisse mit ADAC - Rennstreckentrainings bei Michael Bartz
Im Jahr 1985 bin ich bei einem deutschen TÜV eingestellt worden mit dem
Ziel, als Kraftfahrzeugsachverständiger amtlich anerkannt zu werden.
Schnell habe ich erkannt, dass die für meine beruflichen Anforderungen
vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten im Zweiradbereich nicht
ausreichten.
Aus Erfahrungen anderer und Berichten erfuhr ich, dass man bei
einem Sicherheitstraining auf der Rennstrecke sehr komprimiert lernen
konnte. Also: Unterlagen anfordern, sichten, vergleichen: Der Entschluss
stand fest, 3 ½ Tage Nürburgring wurden gebucht, meine damals neue
HONDA XBR 500 musste mit mir auf die Nordschleife.
Durch die im Vorfeld angeforderte Selbsteinschätzung aus
Fahrpraxis, Fahrstil und Anzahl der bereits mitgemachten Trainings
wurden in sich relativ homogene Gruppen zusammengestellt. Bei dieser
Veranstaltung habe ich dann Michael Bartz als Instruktor kennen gelernt.
Schon in der Vorstellungsrunde wurde mir und den anderen Teilnehmern
meiner Gruppe klar: Hier sind wir richtig. Erklärtes Ziel war nicht, um
den Kurs zu ballern, sondern wir wollten den Nürburgring mit seinen
insgesamt 172 Kurven als Klassenzimmer für unsere eigene Weiterbildung
nutzen. Die Instruktoren, die uns immer in 2-Stunden-Blocks betreuten -
es gab ca. 50 min Kennenlernen von signifikanten Streckenabschnitten,
dann 60 min Runden fahren, dann 10 min Pause und das 3 Tage, so dass man
sich auf der Nordschleife am 3. Nachmittag schon recht gut auskannte.
Von Michael wurden wir gewarnt: Man hat jetzt insgesamt vielleicht 50 -
60 Runden gefahren, aber man kennt die Nordschleife mit Sicherheit noch
nicht.
Diese Veranstaltung habe ich nach der Urkundenausgabe mit
gemischten Gefühlen verlassen. Das Training auf der Strecke ließ keine
Wünsche offen, aber die Organisation des Umfeldes passte aus vielen
Gründen nicht.
In den darauffolgenden Jahren habe ich dann mehrere Trainings
bei verschiedenen Anbietern, alle auf der Nordschleife, mitgemacht.
Dabei habe ich die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht, wobei das
Negative hinterher überwog. Unzureichende Lerngruppenanalysen, schlechte
Instruktoren, keine Disziplin und andere Dinge führten dann dazu, dass
ich mein Geld für schönere Dinge ausgeben wollte.
Durch Zufall erfuhr ich, dass Michael Bartz sich selbständig
gemacht hat und nun für den ADAC die Rennstreckentrainings organisiert
und durchführt. Also habe ich mich doch wieder angemeldet und für mich
und meine K100RS 16V 2 Tage Nordschleife gebucht. Und siehe da, alles
passte. Das Hotel mit Hallenbad, das Essen, der technische Service, die
Versorgung mit Kaltgetränken und Snacks an der Strecke, gut ausgebildete
Instruktoren mit Einfühlungsvermögen, umfangreiche Unterlagenmappe,
aber auch die technische Eingangskontrolle, wo bei einigen Teilnehmern
"Slicks", defekte Lenkkopflager, abgefahrene Bremsbeläge und weitere
gravierende Mängel entdeckt wurden.
Bei der Eröffnungsveranstaltung mit gemeinsamen Abendessen
lernte man sich kennen, aber etwas war anders: Die Instruktoren saßen
bei den Teilnehmern ihrer Gruppe, nicht am "Lehrertisch". Anschließend
der Vortrag des Arztes über die Besonderheiten der Ersten Hilfe bei
Motorradunfällen. Auch der Hinweis, dass Alkohol in den nächsten Tagen
am besten gar nicht getrunken werden sollte. Nach dem Satz kam mir in
mein Gedächtnis, dass bei einer derartigen Veranstaltung 2 Jahre zuvor
die Instruktoren um die Wette gesoffen haben und dann am nächsten Tag
bis mittags eine Explosionsgefahr für die Umstehenden darstellte, die
roten Augen wurden mit Sonnenbrillen auch bei Regen verdeckt.
Auf der Strecke wie gewohnt: Sicherheitsübungen, Bremsungen
auch aus höheren Geschwindigkeiten, Notmanöver wie "Flucht ins Gelände",
alles wurde geübt und wiederholt. Dazu Erste - Hilfe - Unterricht beim
Doc, jeder musste einem "bewusstlosen" Teilnehmer den Helm abnehmen.
Und: Runden fahren, das Schönste auf der Rennstrecke. Keine
Verschmutzung der Strasse, kein Gegenverkehr, nur Gleichgesinnte um
einen herum.
Nach einem Tag fuhren wir dann einzeln vor dem Instruktor,
also nach jeder Runde anhalten und Manöverkritik. Auf diese Art und
Weise haben wir am Fahrstil, an der Linie, an der Blickführung
gearbeitet, aber auch daran, wie man bei einer Gruppenausfahrt eine
Gruppe zusammenhält. Es wurde nicht gelobt und getadelt, dafür wurden
gute Leistungen anerkannt, systematische Fehler analysiert und
Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Jeder in der Gruppe fühlte sich
wohl. Zufrieden und glücklich fuhr ich nach Hause. Mein Entschluss stand
fest: Nächstes Jahr wieder.
Das mache ich schon viele Jahre so. Wenn ein neues Motorrad
angeschafft wird, ist das Rennstreckentraining die ideale Möglichkeit,
das neue Motorrad richtig kennen zu lernen.
Dieses Jahr hat sich für mich eine Änderung ergeben. Wenn man
insgesamt 17 mal auf der Nordschleife gewesen ist, möchte man auch mal
etwas anderes sehen. Also habe ich mich für Oschersleben angemeldet,
einige Kollegen waren mit, auch einige Kunden. Und? Es hat wieder Spaß
gemacht, man fühlte sich von der ersten Minute bei Michael und seinem
Team geborgen. Karin hat uns beim Einchecken den Ablauf des nachmittags
mitgeteilt, alles war straff organisiert, es gab keinen Leerlauf. Der
technische Check: bestanden, nun konnte eigentlich nichts mehr schief
gehen.
Nun hat Oschersleben keine 172 Kurven, und auch keine 300 m
Höhenunterschied, dennoch ist die Stecke anspruchsvoll und man kann viel
lernen. Durch die stadionähnliche Anlage des Kurses wird man schnell
dazu verleitet, in der Blickführung zu "fudeln", weil man ja alles sehen
kann. Ich habe dort die Erfahrung gemacht, dass es auf solchen Strecken
eher noch wichtiger ist, richtig zu schauen und eine saubere Linie zu
fahren.
Mit unserem Instruktor Klaus, haben wir einen sehr ruhigen,
aber auch zielorientierten Menschen kennen gelernt. Wie jedes Training
haben wir nach der Vorstellungsrunde, in der wir unsere Erwartungen
genannt haben, zunächst mit Sicherheitsübungen begonnen. Das war gut,
hatten wir doch einen Kollegen mit einer Kombibremse dabei. Bei der
Gefahrbremsung lernte dieser dann die Grenzen des CBS Bremssystems
kennen. Klaus ging ausführlich darauf ein, der Kollege war begeistert.
Hier waren die Turns auf der Strecke 30 Minuten lang, dann 30
Minuten Pause. In der Pause konnte man dann Snacks bekommen, Getränke
standen bereit, auf der Boxenmauer sitzen, am Fahrwerk neue
Einstellungen ausprobieren, in der nächsten Pause evtl. zurückbauen.
Anschließend Runden fahren, anhalten, Strecke ansehen,
analysieren, ablaufen, besprechen, Runden fahren. Die Triple: Nur gut
erinnere ich mich an die Aussage des Instruktors Klaus nach den ersten
ruhigen Runden, dass man die Dreifach-Links mit ca. 160 km/h angehen
kann und wir am zweiten Nachmittag auch so weit sein würden. Wir
erwiderten, dass wir doch schon über 40 seinen, graue Haare haben und
wir das eigentlich gar nicht bräuchten. Klaus lächelte verschmitzt. Am
zweiten Nachmittag beschleunigte ich aus der "Hasseröder" und schaute
kurz vorm Einlenken auf den Tacho: 165 km/h. Klaus hatte Recht behalten,
wir waren sehr zügig unterwegs, fühlten uns dabei aber absolut relaxed
und sicher.
Was wollte ich eigentlich? Ich wollte eigentlich nur
schreiben, dass man die ADAC Rennstreckentrainings bei Michael Bartz
uneingeschränkt empfehlen kann, und das mit einigen Worten begründen....
Die Dolomitentour 2002, zusammengefasst von Bernd Stürmer
Die diesjährige Dolomiten Motorradtour fand wiederum auf den Straßen um das Hotel Boè in Corvara (I) statt. Insgesamt 12 Teilnehmer wollten sich von Michael und mir die schönen Bergstraßen um die Sella Gruppe zeigen lassen. Michael fuhr mit den Individualisten – Pegaso, Triumph Tiger, Triumph Trophy, Honda SP1, Ducati etc., ich fuhr mit den Bodenständigen – BMW R 100 R, Honda Deauville, F 650 GS etc. Schon während der Begrüßungsrunde hatten wir viel Spaß, der sich im Laufe der Zeit noch kräftig steigerte.
1.Tag:
Nach reichhaltigem Frühstück ging es grobe Richtung Norden
und auf einem kleinen Parkplatz wurden die notwendigen Einweisungen
in die Kurventechnik in Kehren, die Blickführung, Gruppenfahrregeln
etc. vorgenommen. Darüber hinaus wurden einige Gefahrbremsungen
gemacht, um den Eventualitäten der Woche trotzen zu können.
Viele kleine Straßen, auch in Bachtälern, stimmten uns
auf eine großartige Woche ein. Interessant ist immer wieder,
am Lasankenbach die Blockierspuren derer zu finden, die es übertrieben
haben. Mittagessen in Palmschoß, Kaffee und Apfelstrudel am
Würzjoch, dazwischen viele Straßen, die gerade breit
genug sind, dass sich Motorräder begegnen können. Über
Wolkenstein und Grödnerjoch ging es zurück zum Hotel.
2. Tag:
Heute stand der Kalterer See auf dem Programm. Unsere Absicht, allen
unser neu erkundetes Hotel zu zeigen, stieß auf große
Begeisterung. Über Arraba und Cavalese haben wir eine super
Strecke Richtung Auer und Kaltern gefunden, wir waren praktisch
allein auf der Straße unterwegs. Am Kalterer See haben wir
noch einen Fotostopp eingelegt, die Bilder sprechen für sich.
Passend zur Mittagspause kamen wir im Hotel Weinberg an, wo wir
bei ca. 20° C auf der Terrasse gegessen haben. Zurück ging
es über Bozen, wo wir einen WM-verdächtigen Nachbau eines
Formel 1 Renners besichtigt haben. Anne hatte dieses Unikat vom
Sozius gesehen; schön, wenn man hoch auf dem Sozius einer 1150
GS thronen kann. Über Kastelruth und St. Ulrich ging es zurück
zum Hotel.
3. Tag:
Regen, Regen und nochmals Regen. Dazu die heftige Kälte auf
dem Campolongo, die dann die Entscheidung, erstmals bei einer Dolomitentour
einen Theorieteil mit einzubauen, deutlich vereinfachte. Da ich
ohnehin für die Fahrlehrerfortbildung meinen Vortrag über
Motorradfahrwerke vorbereitet hatte, konnte ich diesen hier nochmals
vor sehr interessiertem Publikum halten und auch an den darauffolgenden
Tagen in der Praxis einige Fahrwerke einstellen. Noch vor der Mittagspause
ging’s los, Valparola, Falzarego, Blick in die Sottoguda Schlucht
und die Marmolada standen auf dem Programm. Es war ungemütlich
kalt und feucht, wohl denen, die Heizgriffe und Handprotektoren
haben. Der Entschluss, schnell zurück zu fahren, um Sauna und
Whirlpool zu genießen, musste ich mit meinen Mitstreitern
nicht lange diskutieren, es wird als einer der kürzesten Fahrtage
in Michaels Firmengeschichte eingehen.
4.Tag:
Welch angenehme Überraschung morgens: Sonne am Himmel, Puderzucker
auf den Bergen, Raureif auf der Wiese vor unserem Hotelzimmer. Eine
der schönsten Touren stand auf dem Programm. Über Arabba,
den Staulanza wollten wir bei Forno di Zoldo unseren Motorradfreunden
die Supereisdiele zeigen, in der fließend deutsch im Bielefelder
Dialekt gesprochen wird. Pech gehabt, Ruhetag. Kleine Zigarettenpause
für die Nikotinsüchtigen. Während dieser Pause kam
ein älterer Herr mit einem Moped, auf seinem Rücken einen
Rucksatz voller Pilze, selbst gesammelt. In fließenden Deutsch
mit rheinischem Dialekt verriet er, in Deutschland Maschinenbau
an der RWTH Aachen studiert zu haben und selber ein Schmuckstück
in der Garage zu haben: eine MV 820 SS America. Da musste ich hin,
habe ich doch noch nie eine MV 4 Zylinder in freier Wildbahn gesehen.
Er fuhr sie aus der Garage, das Moped sprang auf den ersten Knopfdruck
an, hatte sofort sauberen, rauchfreien Leerlauf. Das Geräusch
trieb mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken,
das Geräusch, was aus der schwach gedämpften, handgearbeiteten
Magni Auspuffanlage herauskam. Will er verkaufen? „Vielleicht,
weiß nicht, ist ja ein Unikat, vielleicht in gute Hände.“
Kaufpreis? „Weiß nicht, muss ich noch überlegen.“
Die Bilder jedenfalls kann jeder sehen. Mit diesen Gedanken fuhren
wir dann Richtung Belluno zum Lago del Mis, welch schönes Panorama
an der Südseite der Dolomiten. Nach dem Mittagessen in unserer
bekannten Pizzeria ging’s dann über verschlungene Pfade
zur Eisdiele mit den festgeschraubten Tischen in Caprile. Zurück
über Arabba zur Sella Runde, die wir dann an diesem Abend noch
gemeinsam gemeistert haben.
5. Tag:
Michael ist morgens um fünf Uhr gefahren, Henning übernahm
die Führung der ersten Gruppe. Sonne, Sonne und nochmals Sonne,
der Puderzucker auf den Bergen war dicker geworden, der Raureif
auf der Wiese vor unserem Hotel auch. Der Nord – Osten stand
auf dem Programm, Cortina d’Ampezzo mit dem wunderschönen
Olympiastadion, Capuccino am Lago Misurina, Drei Zinnen, Auronzo
di Cadore. Mittagessen in der Pizzeria in Sexten und Rückfahrt
über Toblacher Tal und Passo Giovo. Ausklang in der Eisdiele,
s.o.
6. Tag:
Der Packtag ist gekommen, deshalb wird nur eine kleine Runde gefahren.
Grödner Joch, Kastelruth und Rosengarten stehen auf dem Programm
mit einem kleinen Abstecher Richtung Deutschnofen. Insgesamt haben
wir es ruhig angehen lassen und waren rechtzeitig zurück, um
uns auf die Abschlussfeier am Abend vorzubereiten.
Eine wunderschöne Woche, die viel zu schnell zu Ende gegangen ist.
Reisebericht aus der Sicht eines Tourguides
Die diesjährige Fahrlehrerfortbildung des avp fand erstmals im Hotel Weinberg in St. Pauls (I) statt. St Pauls ist ein kleiner romantischer Ferienort an der italienischen Weinstraße, ca. 7 km süd-westlich von Bozen und ca. 10 km nördlich vom Kalterer See gelegen.
Michael Bartz hat gerufen, und ca. 20 Teilnehmer sind in dieses wunderschön, inmitten von Weinbergen, gelegene Hotel gekommen. Bei der Vorstellungsrunde am Sonntag abend (01.09.) hatten wir bereits sehr viel Spaß; 3 Gruppen wurden gebildet:
1. Gruppe: die nikotinsüchtigen Heizer mit Hartmut
Kerwien (MZ Baghira)
2. Gruppe: die Schmerzfreien mit Michael Bartz (Aprilia
Pegaso i.e.)
3. Gruppe: die Foto / Wandergruppe mit Bernd Stürmer
(BMW R 1150 GS)
1.Tag:
Nach reichhaltigem Frühstück ging es grobe
Richtung Norden mit dem Jaufenpass und dem Brückenwirt
als Highlights. Durch gute Kartenlektüre wurden
Strecken und Wege gefunden, auf die sich noch nicht
allzu viele Motorräder verirrt haben dürften.
Aus dem Raum Meran ging es z. B. über Straßen
mit ca. 1, 5 – 2 m Breite zurück nach St.
Pauls. Zwischen Rückkehr um ca. 16.00 Uhr und der
Theorie war noch so viel Zeit, dass fast alle in den
Pool gesprungen sind. Nach dem Abendessen klang dieser
Tag auf der Terrasse bei Rotwein, Grappa oder Weißbier
aus.
2. Tag:
Sella Runde. Alle fieberten den Dolomiten entgegen.
An Bozen vorbei Richtung Kastelruth und Laien ging es
wieder über enge, schmale Bergstraßen Richtung
Corvara, Mittagessen im Hotel Boè auf dem Campolongo
Pass. Von dort, je nach Geschmack, über Grödner
und Sella nach Canazei oder über Arraba und Pordoi
dorthin. Da das Wetter sich am frühen Nachmittag
stark verschlechterte ( liquid sunshine with very big
drops), ging es dann ziemlich direkt zum Hotel zurück.
Kein Pool, aber gutes Abendessen, Theorie und Terrasse,
wie Montag.
3. Tag:
Welch Schreck beim Aufstehen: ca. 200m Sichtweite wg.
liquid sunshine. Kurze Beratung: wir setzen den Theorievortrag
Technik fort und machen dann praktische Vorführungen.
Schwerpunkt war die Einstellung der Feder- und Dämpferelemente
an den Motorrädern der Kursteilnehmer. Ab mittags
Kurzausflug über Mendelpass und Gampenjoch. Nach
Kaffee und Kuchen zügiges Zurückrollen zum
Hotel, Entspannung bis zur Theorie von Hartmut. Kein
Pool, aber gutes Abendessen. Da das Hotel Ruhetag hatte,
Spaziergang und Versorgungsaufenthalt in einer Weinstube
mit hervorragenden Weinen aus der Gegend. Leider konnte
man an den verschiedenen Sorten nur nippen, um am nächsten
Tag kein Problem ( Restalkohol) zu bekommen.
4.Tag:
Stilfser Joch: Alle freuen sich auf die Herausforderung
in der Region. Nach ca. 40 min Anfahrt in Prad angekommen,
geht es über die Nordrampe mit den 48 Kehren zum
Joch. Im oberen Bereich treffen wir auf 3 Smart Roadster
bzw. Sportcoupés, die dort einer intensiven Erprobung
unterzogen werden. Mit meiner 1150 GS habe ich große
Probleme, diese Sportflitzer zu überholen. Die
bei diesen PKW möglichen Kurvengeschwindigkeiten,
die kurze Übersetzung in den unteren Gängen
machen diese kleinen Flitzer zu ernsthaften Gegnern.
Anne hinten auf dem Sozius hat sehr großen Spaß,
obwohl es ihr eigentlich noch nicht schnell genug geht.
Nach ausgedehnter Kaffeepause und Einkaufsbummel der
Beifahrerrinnen Abfahrt nach Bormio. Bei Superwetter
nach Ponte di Legno und an sehr schönen italienischen
Bergseen vorbei zum Mendelpass und nach St. Pauls zurück.
Pool, gutes Abendessen, Theorie und Terrasse, wie Montag.
5. Tag:
Es geht Richtung Belluno und Passo Rolle. Wie am ersten
Tag, haben wir wiederum Straßen gefunden, die
wie für Motorräder geschaffen sind. Kaum PKW,
keine LKW, keine Busse die unsere Fahrlinien stören
und uns aufhalten. Noch heute haben alle das herrliche
Panorama am Lago del Mis sowie die großen Pizzen
bei Belluno vor Augen. Zurück geht es durch das
südliche Tor der Dolomiten bei Belluno, über
den Mineralwasserpass (Pellegrino) und über die
Hochebene bei Deutschnofen zurück nach St. Pauls.
Leider ist Packtag, so dass der Pool heute ausfällt.
Gutes Abendessen, Theorie und Terrasse, wie Montag.
Bei der Abschlußbesprechung fällt allen auf:
Hätte dieser Lehrgang eine Abschlussprüfung
erfordert, so wäre der Großteil mit „Pauken
und Trompeten“ durchgefallen, um die Kursinhalte
der Fahrpraxis im Jahr 2003 zu wiederholen...
Kasselerlandtour mit 5-Sterne-Komfort
Pfingsten 2000 war Premiere für diese neue Tour im Programm vom ADAC - Ostwestfalen Lippe, in Zusammenarbeit mit Michael Sunshine Tours. Es sollte ein Angebot für Genießer werden - und die Vorzeichen waren vielversprechend... Der Wetterbericht prophezeite für das lange Juniwochenende Hochsommerwetter mit Temperaturen von über 30 Grad und die Idee in einem Luxushotel mit 5-Sterne- Komfort zu "campieren" hatte ihren ganz besonderen Reiz. Außerdem lockte noch nicht so erfahrenes Gebiet in der Umgebung von Kassel, Rhön und Thüringen mit neuem Fahrvergnügen. Für einen Teil der Truppe begann die Tour schon am Freitagnachmittag in Augustdorf, von wo aus Tourguide Bernd alle sicher durch das Weserbergland nach Kassel führte. Im Hotel "La Strada" gab es dann abends für alle einen Hauscocktail und die offizielle Begrüßung durch Michael. Dieser stellte uns dann Hermann und Bernd als Instruktoren für die kommenden Tage vor. Beim Abendessen, das Freitag und Samstag auf mindestens 40 m langen Buffets angeboten wurde, kamen wir nicht nur vom Essen mächtig ins Schwitzen... Die Klimaanlage des Hotels konnte gegen die Sommerhitze genauso wenig ausrichten, wie der Fahrtwind auf unseren Touren. Meine Motorrad kleidung war bestimmt noch von keinem Regenguß so durchnässt, wie von dem Dauerschwitzen an diesem Wochenende. Da kam die abendliche Erholung im traum haften Wellnessbereich des Hotels wie gerufen. Und in den komfortablen Zimmern konnte man sich ordentlich ausbreiten und erholen.